Lassen Sie uns was ausprobieren. Nehmen Sie sich jetzt die Zeit, mit Ihrem Zeigefinger einen offenen Kreis in der Luft zu malen – einen Kreis, der nicht zu Ende gemalt ist. Spüren Sie dabei, wie es sich anfühlt. Was macht Ihre Atmung? Können Sie tief einatmen? Wie fühlt sich das im Körper an?
Und jetzt malen Sie mit Ihrem Zeigefinger einen geschlossenen Kreis in der Luft. Wie fühlt sich das an? Was macht Ihre Atmung?
An so einem kleinen Beispiel können Sie erkennen, wie unser vegetatives Nervensystem auf Erfahrungen reagiert, die in sich nicht abgeschlossen und verdaut sind.
Wenn wir Welpen beobachten, sind sie am Anfang ganz nah bei der Mutter. Sie bleiben bei ihr, bis sie anfangen sich fort zu bewegen: Sie gehen ein paar Schritte, machen die ersten Erfahrungen, um dann zur Mutter zurück zu kommen und im Rudel zu ruhen.
Das machen Kinder genauso. Sie laufen von den Eltern weg, schnuppern die Welt und gerade, wenn sie auf etwas ganz Neues treffen, gibt es etwas, was sie ein Stück überfordert und ein Stück Ängste auslöst. In dem Moment in dem sie das wahrnehmen, kommen sie zurück, aufgeregt oder manchmal auch weinend und suchen den Schoß der Eltern, um sich wieder zu sammeln und zu relaxen. Sie merken, dass alles in Ordnung ist und die Welt sicher ist.
Sind in diesem Moment Vater oder Mutter da, um dem Kind diesen Schoß anzubieten, wo es sein Nervensystem herunterfahren kann, lernt es die neue Erfahrung zu verdauen und zu integrieren. Es entsteht eine neue Sicherheit und das Kind hat den Radius, in dem es sich bewegen kann, positiv erweitert. Damit ist ein neuer Kreis geschlossen.
Findet das nicht statt, haben wir einen offenen Kreis, der mit Unsicherheit und Ängsten behaftet ist. In diesem Fall ist der Kreis nur teilweise angelegt und äußert sich daher in unserem Erwachsenenleben in Form von Ängsten und Unsicherheiten, die in allen möglichen Bereichen des Lebens zu finden sind.
Das heißt, erst wenn Sie innerlich anfangen Ihre Kreise zu schließen, kann sich in Ihrem Verhalten/im Außen etwas Neues manifestieren.
Aufstellungsarbeit ist ein wunderbares Werkzeug, um diese offenen Kreise zu entdecken und dabei zu unterstützen, sie zu schließen.
Hier die Erfahrung eines Teilnehmers der an unserem Kurs zur Familienaufstellung teilgenommen hat:
„Ich startete im Herbst 2018 in die Ausbildung zum Practitioner mit dem Seminar Familiensysteme. Ein Wochenende nur Familienaufstellungen. Bisher kannte ich Familienaufstellungen nur aus Erzählungen.
Meine größte Sorge war, dass ich als Stellvertreter nicht „das Richtige“ spüren würde.
Dass meine Angst unbegründet war, merkte ich bei meiner ersten „Stellvertreter-Rolle“.
Mir wurde auf einen Schlag so komisch im Bauch, dass ich nicht wusste, ob ich mich übergeben sollte oder nicht.
Ein Jahr später habe ich den Practitioner mit dem gleichen Seminar abgeschlossen.
In der Zwischenzeit habe ich immer wieder in verschiedenen Kontexten an Aufstellungen teilgenommen.
Es ist faszinierend, wie sich jedes Mal ein gewisser Themenschwerpunkt entwickelt und wie stark die Wirkung, die diese Aufstellungen auf mich und mein Leben haben.
Oft waren es die Aufstellungen, bei denen ich „nur“ zuschaute oder als Stellvertreter teilnahm, die die größte Wirkung bzw. besten Erkenntnisse für mich brachten.
Oft erkannte ich bei Anderen Muster, Verhaltensweisen, oder Lösungsansätze, die ich jetzt für mich nutze. Ganz nach dem Motto „Wenn du den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr siehst, dann helfe deinem Nachbarn, er sitzt vermutlich im selben Wald wie du“.
Für mich ist die Systemische Aufstellung ein sehr machtvolles Werkzeug, mit dem man relativ schnell sehr komplexe Probleme und Sachverhalte erkennen und Entwicklungen und Lösungen anstoßen kann. Man wird ein Problem meist nicht auf Knopfdruck lösen, aber die Kraft der Entwicklung, die durch eine Aufstellung in Gang gesetzt werden kann, ist – meist erst rückblickend – enorm.“
– Paola Molinari (frei nach einem Teilnehmer) –
Wenn Du mehr wissen willst, sprich uns an:
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https://www.campomolinari.de/kurs/systemische-aufstellung/
Du willst wachsen? Dann bitte hier entlang:
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